Die Corona-Pandemie hat die Frage verschärft, wie wir künftig würdig Abendmahl feiern wollen. Durch die Einschränkungen haben wir das Abendmahl lange Zeit nur mit Brot oder teilweise gar nicht feiern können. Schon länger aber beobachten wir eine zunehmende Scheu vieler Gemeindeglieder, den Wein beim Abendmahl aus dem gemeinsamen Kelch zu trinken. Viele (in zunehmender Tendenz) haben die Hostie nur in den Kelch eingetaucht, aber nicht mehr selbst aus dem Kelch getrunken. Das betrifft alle Altersgruppen. Das Hygieneverständnis hat sich erkennbar verändert. Da hilft auch das Abwischen des Kelchrandes mit Desinfektionstüchern nichts.

Wie also wollen wir künftig Abendmahl feiern?

Im Kirchenvorstand hat sich ausführlich mit dieser Frage beschäftigt. Einig waren wir uns, dass die Feier des Abendmahls mit Brot und Wein wichtig ist. Ebenso, dass wir uns als Gemeinschaft zum Abendmahl um den Altar versammeln und nicht nur „im Vorbeigehen“ das Abendmahl erhalten (sog. Wandelabendmahl). Aus den Überlegungen und einer längeren Erprobungsphase entstand jetzt die folgende Form, wie wir in unserer Gemeinde das Abendmahl feiern.

Abendmahlspraxis im Bischofswerdaer Land

Wir feiern das Abendmahl in gemeinsamer Runde stehend um den Altar. Es gibt für alle kleine Becher (Einzelkelch). Alle, die am Abendmahl teilnehmen, nehmen sich auf dem Weg zum Altar einen kleinen leeren Becher von den bereitstehenden Tabletts.

Bei der Austeilung wird das Brot (Hostie) wie bisher mit dem Spendewort in die geöffnete Hand der Empfangenden gelegt und gleich gegessen.

Danach wird allen ein kleiner Schluck Wein aus einem Gemeinschaftskelch (Gießkelch) in den kleinen Becher gegossen und ebenfalls gleich getrunken.

Beim Zurückgehen an den Platz stellen alle ihre benutzten Becher am vorbereiteten Ort ab.

So soll die übliche Praxis in unserer Gemeinde künftig sein. In einzelnen Gottesdiensten kann die Form leicht variiert werden. Das wird dann jeweils angesagt.