Kreuzkirche Bischofswerda

Die Kreuzkirche, eine Begräbniskapelle auf dem Alten Friedhof, ist das zweite Gotteshaus der Kirchgemeinde in Bischofswerda. Schon 1574 hatte man auf dem Alten Friedhof, außerhalb der historischen Innenstadt, eine kleine Gottesackerkirche gebaut. Das heutige Gebäude wurde nach dem Stadtbrand von 1813 wieder aufgebaut und am 4. September 1814 geweiht.

Der schlichte Saalbau besticht besonders durch sein  wertvolles Interieur. Als Geschenk des sächsischen Königs Friedrich August I. erhielt die Kirche nach dem Stadtbrand von 1813 aus der Stolpener Schlosskapelle ein Kruzifix, die Kanzel und zwei Figuren: Maria mit dem Jesuskind auf dem Halbmond und die heilige Barbara. Das um die Mitte des 16. Jh. aus Sandstein gearbeitete Kruzifix wird Christoph Walther (II) aus der Dresdener Bildhauerfamilie Walther zugeschrieben. Bei der Kanzel aus Cottaischem Sandstein handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um die von seinem Vetter Hans Walther (II) geschaffene Kanzel des gotischen Vorgängerbaues der Dresdner Frauenkirche.

 

Der Taufstein von 1561 stammt vermutlich aus der 1813 zerstörten Hauptkirche und nicht aus Stolpen; jedenfalls ist er in den Übergabeaufzeichnungen nicht vermerkt.

 

1898 wurde das Gebäude durch den Pirnaer Kirchenbaumeister Theodor Quentin erneuert. 1972 fand eine Außensanierung statt, bei der man den Dachreiter entfernte. Ein Jahr später folgte die Innensanierung, bei der die Kirche unter anderem zwei Bleiglasfenster erhielt, von denen eines den Verrat des Petrus und das andere seine Pfingstpredigt darstellt.

 

Seit den siebziger Jahren wird die Kirche, weil sie beheizt werden kann, auch als Winterkirche genutzt. Die Jugendarbeit des Kirchenbezirks nutzt die Kreuzkirche für ihre monatlichen Jugendgottesdienste, den BIW-Treff.